Global Sourcing benötigt organisationale Voraussetzungen!
Vom „Local Sourcing“ zum „Global Sourcing“ war für den Einkauf viele Jahre ein zentrales Thema. In Netzwerken leben, denken und handeln betrifft uns mehr denn je! Dazu gehören auch internationale Netzwerke und auch dessen Lieferantenbeziehungen.
Es spricht nichts dagegen, sich große Ziele zu setzen und groß zu denken. Ziele sind wichtig, denn sie setzen Handlungen in Gang. Handlungen lösen Bewegung aus. Bei einigen Zielen ist es jedoch erforderlich, dass sich mehrere Bereiche in Bewegung setzen, auch wenn es auf den ersten Blick „nur“ nach einem Einkaufsziel ausschaut.
Ich lege hier den Scheinwerfer stark auf die (Fach-)Bereiche eines Unternehmens. Ich möchte nicht das Silodenken unterstützen – die überspitzte Darstellung soll nur die Zusammenhänge deutlich machen.
Die Ausweitung des „Global Sourcings“ war eine der Hauptstrategien der letzten zwei Jahrzehnte in der Beschaffung, um Kosten zu reduzieren. Einige Unternehmen haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht, andere haben viel Lehrgeld bezahlt. Doch um dieses Ziel zu erreichen, sind organisationale Voraussetzungen empfehlenswert, wenn nicht sogar notwendig! Bei einigen Unternehmen sind diese Voraussetzungen bis heute noch nicht vollständig gegeben.
Internationale Beschaffung beeinflusst die gesamte Organisation und es ist nicht damit getan, eine Anfrage an einen Lieferanten in einem Low-Cost-Country Land weiterzuleiten.
Hier ein paar Beispiele:
- Verfügen Sie über internationale Zeichnungen / Spezifikationen / Lastenhefte?
- Sind bei den beteiligten Mitarbeitern, neben dem Einkauf, gute Englischkenntnisse vorhanden (z.B. Technik, Qualitätssicherung, etc.)?
- Kennen sich Ihre Mitarbeiter z.B. mit chinesischen oder amerikanischen Normen und Standards aus (z.B. bei Werkstoffen)?
- Gibt es Kenntnisse über Einfuhrbestimmungen und Transporte aus Übersee?
- Gibt es Kenntnisse im internationalen Vertragsrecht?
- Ist Ihr Finanzbereich versiert im Umgang mit Fremdwährungen?
- Erlauben die Projekte längere Lieferzeiten? Z.B. aufgrund von einem intensiveren Klärungsbedarf und längeren Lieferwegen? Evtl. muss auch ein weit entfernter Lieferantenbesuch eingeplant werden.
- Jeder der im Kontakt mit internationalen Lieferanten steht, sollte über interkulturelle Kompetenzen verfügen, damit Geschäftsbeziehungen nicht durch kulturelle Unterschiede getrübt werden.
- usw.
Wie in den aufgeführten Beispielen zu erkennen ist, gibt es mehrere Unternehmensbereiche, die von einem „global Sourcing“ direkt betroffen sind. Ebenso wie der Einkauf müssen sich diese auf Veränderung einstellen und vorbereiten.
Globale Lieferanten zu nutzen, ist nach wie vor ein wichtiges strategisches Element beim Sourcing, auch wenn sich durch die derzeitige Pandemie Lieferketten verändern und lokale Lieferanten wieder einen höheren Stellenwert bekommen werden.
Die Organisation hat einen wichtigen Einfluss auf die Wirksamkeit des Einkaufs. Häufig kommen diese Aspekte zu kurz und werden nicht klar genug aufgedeckt. Dies führt dazu, dass Defizite lange Zeit mitgeschleppt und kompensiert werden.
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Bleiben Sie neugierig und lesen meinen nächsten Artikel zur Themenreihe EK-OE: [7/7] Einkauf kann auch agil!
Herzliche Grüße
Markus Kruse
Ich bin systemischer Organisationsberater und starte gerne aus dem Einkauf. Viele Jahre habe ich als Einkaufsleiter gearbeitet und ich kenne die Herausforderungen und Potentiale.
„Was ich berate, habe ich selbst erlebt!“
Gemeinsam mit dem Einkauf haben Sie das Potential Ihr gesamtes Unternehmen weiterzuentwickeln. Viele Prozesse laufen im Einkauf zusammen und Sie haben einen repräsentativen Moment in der Wertschöpfungskette.
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